Fettleber- was tun?
Etwa 30-40% der Bevölkerung leiden an einer sogenannten Fettleber, unter den Übergewichtigen sind 70% und unter Typ 2 Diabetikern sind sogar bis zu 90% betroffen - somit zählt dieses Krankheitsbild mittlerweile zu den gängigen Volkskrankheiten.
Die Fettleber ist eine krankhafte Veränderung der Leber, bei der es zu einer vermehrten Einlagerung von Fett in das Lebergewebe kommt. Man unterscheidet hierbei zwischen einer alkoholisch bedingten und einer nicht alkoholische Fettleber.
Aus einer nichtalkoholische Fettlebererkrankung kann sich genau wie bei einer alkoholischen Fettleber eine chronische Leberentzündung entwickeln, die wiederum in eine Leberzirrhose bis hin zu Leberversagen oder Leberkrebs führen kann. Generell ist die Fettleber mit einem 2- bis 3-fach erhöhtem Sterberisiko assoziiert und gilt mittlerweile als unabhängiger Risikofaktor für Herz- und Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Die Fettleber ist eine Lebensstil-assoziierte Erkrankung. Ursache einer Fettleber ist meist ein chronischer Energieüberschuss infolge hochkalorischer Ernährung und geringer körperlicher Aktivität. Das Risiko für eine Fettleber nimmt zwar mit steigendem Body-Mass-Index (BMI) und zunehmendem Alter zu, tritt aber auch bei 10-20% der Normalgewichtigen auf.
Vereinfacht gesagt ist die Fettleber als Folge eines Ungleichgewichts zwischen Fett-Input und Fett-Output im Lebergewebe. Die Zufuhr an Fetten aus der Ernährung macht dabei aber nur 10–15 % aus. Entscheidender ist die Kohlenhydratzufuhr, denn durch einen Kohlenhydratüberschuss wird Fett neu gebildet. Diese sogenannte De-novo-Lipogenese macht 25–30 % aus. Ein chronisch erhöhter Insulinspiegel führt zur Fettleber. Dieser ist auf eine erhöhte Zufuhr von Kohlenhydrate wie Zucker, Kuchen, Kekse und süße Getränke, aber auch Brot, Nudeln, Kartoffeln und Reis zurückzuführen. Neben der Kohlenhydratmenge ist dabei die Kohlenhydratqualität entscheidend. Besonders raffinierte, also verarbeitete Zucker- und Weißmehlprodukte führen zur hohen Insulinspitzen.
Eine besondere Bedeutung bei der Entstehung der Fettleber kommt dem Fruchtzucker zu. Denn dieser wird direkt über die Leber verstoffwechselt und führt bei einem Überkonsum zu einer schnellen Leberverfettung. Fruchtzucker ist nicht nur in zuckerreichen Obstsorten wie in Bananen, Weintrauben und in sehr hochkonzentrierter Form in Trockenobst, sondern vor allem in sämtlichen industriell hergestellten Lebensmitteln in Form von verstecktem High-Fructose-Corn-Sirup enthalten. Auch Säfte, Saftschorlen, Smoothies und Softdrinks sind wahre Fruchtzucker-Bomben.
Da die nicht-alkoholische Fettleber primär durch Ernährung verursacht wird, ist also eine gesunde Ernährung zur Prävention und Therapie entscheidend! Diese sollte vor allem Zucker- und Fruchtzuckerarm sein und primär aus natürlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln bestehen. Fertiggerichte und süße Getränke sollten tabu sein. Es gilt auch der Grundsatz: Obst nicht trinken, sondern besser essen und dabei auch zuckerarme Obstsorten wie Beerenobst bevorzugen.
Zudem ist eine hohe Aufnahme von nativem, also unverarbeitetem Olivenöl und langkettigen, ungesättigten Omega-3-Fettsäuren aus Leinöl, Fisch und Nüssen mit einem verminderten Risiko für eine Fettlebererkrankung assoziiert.