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Ursachen und Prävention von Autoimmunerkrankungen

Ursachen und Prävention von Autoimmunerkrankungen

Sind Autoimmunerkrankungen ein Schicksalsschlag oder kann man die Entstehung und auch den Verlauf möglichweise sogar selbst beeinflussen?

Ursachen und Prävention von Autoimmunerkrankungen

Wer wüsste es besser als ich, schließlich bin ich selbst betroffen. Ich bin eine von über 10 Millionen Deutschen, die an einer Autoimmunerkrankung leidet. Ich leide seit meiner Kindheit an Schuppenflechte. Und wie hieß es immer: die hab ich von meinem Vater geerbt.

Aber so einfach ist es nicht. Zum Glück nicht.

Aber klären wir erstmal, was genau eine Autoimmunerkrankung ist. Es ist ein Sammelbegriff für ca. 140 verschiedene Autoimmunerkrankungen. Sie haben eins gemeinsam, ihnen liegt eine Fehlregulation des Immunsystems zugrunde. Das Immunsystem sollte normalerweise in der Lage sein, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden, also zwischen beispielsweise körpereigenen Zellen und zwischen Krankheitserregern. Bei einer Autoimmunerkrankung ist dieser Mechanismus gestört und das Immunsystem kann nicht länger differenzieren, weshalb es körpereigene gesunde Zellen angreift.

Je nach Autoimmunerkrankung ist ein anderes Gewebe bzw. Organ betroffen, das vom Immunsystem fälschlicherweise als Feind erkannt und angegriffen wird.

Zum Beispiel:

  • Psoriasis (Schuppenflechte), Sklerodermie, Vitiligo- Haut
  • Hashimoto-Thyreoiditis, Morbus Basedow - Schilddrüse
  • Diabetes Typ 1 - Pankreas (Bauchspeicheldrüse)
  • Autoimmunhepatitis- Leber
  • Multiple Sklerose- Nervensystem
  • Zöliakie, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn- Darm          

Die schlechte Nachricht: Leidet man an einer Autoimmunerkrankung, hat man eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, weitere zu entwickeln. Die gute Nachricht: man kann immer etwas tun und durch gesunde Lebensführung seine Gesundheit beeinflussen.

Aber was sind die Ursachen von Autoimmunerkrankungen?

Auch das ist wieder nicht so einfach und zum Teil noch nicht abschließend geklärt. Fakt ist, aber die Ursachen sind multifaktoriell, d.h. es gibt nicht die eine Ursache, sondern die Erkrankung ist auf mehrere zurückzuführen. Bildlich gesprochen: das (Krankheits-) Fass füllt sich immer weiter und irgendwann bringt der berühmte Tropfen das Wasser zum Überlaufen und die Krankheit bricht aus. Eine genetische Prädisposition ist meist die Basis, aber kein unausweichliches Schicksal. Durch das Forschungsgebiet der Epigenetik wissen wir, dass wir Gene durch unseren Lebensstil an- oder abschalten können.

Ursachen bzw. Faktoren, die dazu führen sind u.a.:

  • Entzündungen/ silent inflammation
  • Westliche Ernährung (Fastfood/ industrielle Nahrung/ Zucker/ Weizen, uvm.)
  • Molekulares Mimikry (Ähnlichkeit von Krankheitserregern bzw. unverdauter Proteine und eigenem Gewebe)
  • Leaky gut (Durchlässiger Darm)
  • Dysbiose (Ungleichgewicht der Darmbakterien)
  • Nährstoffmangel
  • Entgiftungsstörungen
  • Hormonelles Ungleichgewicht
  • Ungesunder Lebensstil mit Schlaf- & Bewegungsmangel
  • Faktoren wie Stress, Einsamkeit

Im Umkehrschluss: Wenn wir einen gesunden Lebensstil pflegen mit antientzündlicher Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßiger Bewegung und Aufenthalten in der Natur, dann können wir unsere Gesundheit positiv beeinflussen und auch Krankheitsentstehung und - verlauf, selbst bei Autoimmunerkrankungen.

Also selbst wenn es einen schon erwischt hat, wie in meinem Fall mit einer Autoimmunerkrankung, so ist es aber nie zu spät, etwas zu ändern und auch seine Krankheit positiv zu beeinflussen bzw. in den Griff zu bekommen.

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Logo Dr. med. Constanze Lohse