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Hypoxietraining - ein Erfahrungsbericht von Gastautor Stefan Lange

Hypoxietraining mit Mitovit

Mitochondrien-Training ganz entspannt in Ruhe durch Atmen mit reduziertem Sauerstoffgehalt

Was ist Hypoxietraining mit dem Mitovit® Gerät? Was unterscheidet es vom klassischen Höhentraining?

Korrekterweise handelt es sich um kombiniertes Intervall- Hypoxie- Hyperoxie- Training (IHHT). Es wechselt sich demzufolge ein verringerter und ein erhöhter Sauerstoffanteil in der Atemluft in Intervallen ab. Die Hypoxie-Intervalle sind etwas länger, beginnend bei 3 Minuten und können auf bis zu 7 Minuten gesteigert werden. Die Hyperoxie dauert immer 1 Minute.

Im Gegensatz zum Höhentraining, erfolgt das Mitovit®-Training in Ruhe, nur durch Atmen der Luft mit den unterschiedlichen Sauerstoffanteilen über einen Zeitraum von 30-40 Minuten- und nicht unter Belastung mit dauerhaft verringertem Sauerstoffanteil in der Atemluft wie es in der Höhe auf den Bergen der Fall ist.

Wie fühlt sich das an?

Bei meiner ersten Sitzung war ich etwas aufgeregt. Dabei ist das Training ganz entspannend. Ich liege auf einer Liege und über Mund und Nase habe ich eine Atemmaske. Die Maske ist über einen Schlauch mit dem Mitovit®- Gerät verbunden. Außerdem habe ich einen Brustgurt zur Herzfrequenz- und HRV- (Herzfrequenzvariabilität) Messung um. Über 2 Clips an den Fingern wird die Sauerstoffsättigung meines Blutes gemessen. Über diese Parameter steuert das Gerät die Intensität und Dauer der verschiedenen Hypoxieintervalle. Ziel ist es, die Sauerstoffsättigung des Blutes intervallartig für einige Minuten unter einen Zielwert von < 85% zu bringen und die HRV und somit die Entspannung zu erhöhen. Die HRV ist einer der anerkanntesten Parameter für die Parasympathikus- Aktivität und somit für das Stresslevel des Organismus.

Nach einer kurzen automatischen Einmessung durch das Gerät geht es los. Ich fühle abwechselnd einen leichten Atemwiederstand, dann etwas intensiven Sauerstoffgeruch, riecht ähnlich wie Plastik- alles in allem nicht sonderlich angenehm, aber auch nicht unangenehm. Die 40 Minuten gehen aber dann doch recht schnell vorbei und ich fühle mich etwas schläfrig. Es ist normal, dass es nach den ersten Sitzungen zu etwas Müdigkeit oder leichtem Schwindelgefühl kommen kann. Ich spüre zum Glück im weiteren Tagesverlauf nichts mehr davon.

Bei den nächsten Sitzungen hat die Praxis dann einen extra Raum mit einem Entspannungssessel für das Mitovit®-Gerät eingerichtet, was sich für mich deutlich besser anfühlte als die normale Patientenliege mit Blick auf die Behandlungszimmerbeleuchtung zuvor.  

Innerhalb der nächsten drei Sitzungen konnte ich meinen Zielwert für die Sauerstoffsättigung von <85% auf <82% und den Sauerstoffgehalt in den Hypoxieintervallen bis auf 9%, was ca. 5.800 m Höhe entspricht, senken. Außerdem konnte ich die Hypoxieintervalle nach und nach auf bis auf 7 Minuten steigern.

Was bringt es?

Durch den kurzen, aber intensiven Wechselreiz werden beschädigte, nicht mehr ganz funktionstüchtige Mitochondrien zur Apoptose, also dem geregelten Zelltod, gezwungen. Gleichzeitig wird die Mitose, die Teilung und Erweiterung der intakten leistungsfähigen Mitochondrien, angeregt. Neben diesem Effekt kommt es zu weiteren Anpassungen wie u.a. der Anregung der Blutbildung. Da die Mitochondrien maßgeblich für unsere Leistungsfähigkeit verantwortlich sind, hoffe ich auf eine bessere Leistungsfähigkeit beim Sport. Mein allgemeines Energieniveau habe ich schon vorher als sehr hoch eingeschätzt, aber mehr geht natürlich auch hier immer.

Ein 5 km Stadtlauf kam mir da als Probe gerade recht. Es war ein heißer Junitag und der Lauf war zum Glück schon um 9 Uhr morgens vor der Mittagssonne. Die ersten 1,5 km liefen dann auch richtig gut und ich bog voller Selbstvertrauen in einen leichten Anstieg ein. Plötzlich verspürte ich einen Widerstand beim Abstoßen mit der linken Wade. Eine muskuläre Verhärtung hat mich zu diesem Zeitpunkt fast zum Aufgeben gebracht. Vielleicht doch etwas zu viel Lauf- Training im Vorfeld? Ich habe dann meinen Laufstil mehr vom Vorfuß auf über die Hacke abrollend umgestellt. Meine Kondition war daher nicht so entscheidend, aber ich habe mich durchgebissen.

Nach 10 Trainingseinheiten mit Mitovit® habe ich mich insgesamt so energiegeladen und leistungsfähig wie selten zuvor gefühlt. Dies haben auch meine Zahlen und Zeiten beim Crossfit deutlich gezeigt.

Als Fitnesstrainer und selbst begeisterter Crossfit- Anhänger beschäftige ich mich schon länger mit den Mitochondrien und ihren vielfältigen Auswirkungen auf unsere Gesundheit, Leistungsfähigkeit und sogar auf unser Altern. Deswegen bin ich insgesamt von dem Potential dieser Methode überzeugt und erwarte hier noch einiges an Fortschritt in der nahen Zukunft.

Ich werde also dranbleiben und zeitnah wieder berichten. 

Stefan Lange

Fitnesstrainier und Ernährungsberater für Sportler

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